Karl ruhte

Die Geschichte vom ruhenden Karl
Oder: Wie die „Fächerstadt“ zu ihrem Namen kam

Es war ein trauriger Herbsttag, als Karl III. Wilhelm, Markgraf von Baden-Durlach, vor 300 Jahren ausritt. Dunkel umwölkt trug er das gekrönte Haupt zur Jagd: Er wohnte in einem zugigen Haus, der Regierungsjob nervte und mit der Markgräfin lief’s beziehungsmäßig eher fröstelig. Platt vom Alltag, der Jagd und einem deftigen Mittagsvesper nickte er schließlich in einem Wäldchen ein.



Karl ruhte.
Es ist gut möglich, dass er, als er wieder aufwachte, rief: „I had a dream!“ Immerhin hatte er einst in England studiert. Es war der Traum von einem neuen Schloss, sonnenhell, ringsum Alleen wie Sonnenstrahlen. Und all das genau hier, an der Stelle von Karls Ruhe.Ruckzuck machte sich der Markgraf an die Planung. Nur die Bauarbeiter fehlten noch, die späteren Bürger für die Sonnenstrahlen. „Think global, act local“ brainstormte der Kosmopoliten-Karl und lockte Menschen aus ganz Europa mit Steuervorteilen und Religionsfreiheit an. Noch nicht einmal fertig, zeigte sich die Stadt so aufgeschlossen und international wie keine zweite.

1715 stand Karlsruhe schließlich, wie ein großer Fächer lagen die Alleen vor dem Schloss des Stadtgründers. Bald nannte man die Stadt deswegen auch „Fächerstadt“. Karl hatte dort abermals seine Ruhe: Die fröstelige Gräfin war ihm nicht ins neue Heim gefolgt.



Das Badenerlied
Das schönste Land in Deutschlands Gau'n,
das ist mein Badner Land.
Es ist so herrlich anzuschaun
und ruht in Gottes Hand.
Refrain:
D'rum grüß ich dich mein Badnerland,
du edle Perl' im deutschen Land, deutschen Land.
frisch auf, frisch auf; frisch auf, frisch auf;
frisch auf, frisch auf mein Badnerland.
Zu Haslach gräbt man Silbererz,
Bei Freiburg wächst der Wein,
im Schwarzwald schöne Mädchen,
ein Badner möcht' ich sein.
D'rum grüß ich dich ...
In Karlsruh’ ist die Residenz,
in Mannheim die Fabrik.
In Rastatt ist die Festung
und das ist Badens Glück.
D'rum grüß ich dich ...
Alt-Heidelberg, du feine,
du Stadt an Ehren reich,
am Neckar und am Rheine,
kein' and're kommt dir gleich.
D'rum grüß ich dich ...
Der Bauer und der Edelmann,
das stolze Militär
die schau'n einander freundlich an,
und das ist Badens Ehr.
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